Egon Schiele: Tod und Mädchen

In „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ wird das Leben des österreichischen Malers Egon Schiele, gespielt von Noah Saavedra, porträtiert. Wien im frühen 20. Jahrhundert bildet den Hintergrund für diese Erzählung. Schiele, bekannt für seine provokativen und erotisch aufgeladenen Kunstwerke, sucht in schönen Frauen und dem Geist einer endenden Ära nach Inspiration. Dieser Film zeigt seine Beziehung zu diesen Frauen und wie sie seine Kunst und sein Leben beeinflussten.

Egon Schiele: Tod und Mädchen
Dauer: 110 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Dieter Berner
Produzenten: Franz Novotny, Alexander Glehr, Bady Minck
Hauptdarsteller: Noah Saavedra, Maresi Riegner, Valerie Pachner
Nebendarsteller: Elisabeth Umlauft, Thomas Schubert, Daniel Sträßer
Studio: Novotny & Novotny Filmproduktion
Sprachen: Deutsch

Jetzt online anschauen

Schieles künstlerischer Weg und seine persönlichen Beziehungen, insbesondere die stürmische Liebe zu Wally Neuzil, verkörpert durch Valerie Pachner, sind zentrale Themen des Films. Ihre Beziehung und Zusammenarbeit münden in das berühmte Werk „Tod und Mädchen“. Der Film bietet Einblicke in Schieles intensives Leben kurz vor und während des Ersten Weltkriegs. Gerti, gespielt von Maresi Riegner, steht ihrem Bruder bei, als er an der Spanischen Grippe erkrankt. Diese Momente des Films verdeutlichen die Vergänglichkeit und die Zerbrechlichkeit des Lebens.

Besetzung, Regie und Drehorte

Im Jahr 2016 entstand der Historiendrama „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ unter der Regie von Dieter Berner. Das Drehbuch verfassten Hilde Berger und Dieter Berner. Produziert wurde der Film von Franz Novotny, Alexander Glehr, Bady Minck und Alexander Dumreicher-Ivanceanu. Carsten Thiele und Max Berner führten die Kamera, während Robert Hentschel für den Schnitt verantwortlich war. Die Hauptrollen übernahmen Noah Saavedra als Egon Schiele, Maresi Riegner als Gerti Schiele und Valerie Pachner als Wally Neuzil. Weitere Darsteller sind Marie Jung als Edith Harms und Larissa Aimée Breidbach als Moa Mandu.

Der Film feierte seine Premiere am 26. September 2016 beim Zurich Film Festival. In Österreich kam er am 7. Oktober 2016 in die Kinos. Für seine Darstellung erhielt Noah Saavedra den Romy 2017 als bester Nachwuchsschauspieler. Valerie Pachner gewann den Österreichischen Filmpreis 2017 als beste weibliche Darstellerin. Die Dreharbeiten dauerten insgesamt 40 Tage. Sie fanden in Wien, Niederösterreich, Luxemburg, Český Krumlov und Triest statt.

Auszeichnungen erhielt „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ ebenfalls reichlich. Neben Valerie Pachner und Noah Saavedra, die beide für ihre Rollen geehrt wurden, war der Film für den besten Spielfilm, die beste Regie und das beste Drehbuch beim Österreichischen Filmpreis nominiert. Der Film stieß jedoch auch auf Kontroversen. So sperrte Facebook den Trailer wegen der Darstellung von Nacktbildern.

Handlung & Inhalt vom Film „Egon Schiele: Tod und Mädchen“

Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildet den Schauplatz für die Geschichte des jungen Egon Schiele. Als einer der kontrovers diskutierten Künstler seiner Zeit, lebt Schiele seine Leidenschaft für die Kunst aus. Seine Werke sind provokativ und erotisch aufgeladen. Diese Inspiration findet er in der Schönheit von Frauen und dem Geist einer vergänglichen Ära. Die enge Verbindung zur Kunst und sein unkonventioneller Lebensstil prägen Schieles Existenz.

Gerti, seine vier Jahre jüngere Schwester, dient ihm zunächst als Muse. Nach dem Verlust ihres Vaters unternehmen sie eine Reise nach Triest. Dort möchte Schiele seine Schwester im südlichen Licht malen. Diese Erfahrung markiert den Beginn einer Phase, in der viele unterschiedliche Frauen für Schiele Modell stehen. Gertis Missfallen darüber wächst, als immer neue Gesichter ihren Bruder inspirieren.

Die Liebe zu Kunst

Die Begegnung mit Wally, einer rothaarigen Schönheit, die ihm von Gustav Klimt vorgestellt wird, verändert Schieles Leben nachhaltig. Zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefgehende Beziehung, die über die bloße Liebe zur Kunst hinausgeht. Ihre Verbindung und das gemeinsame Schaffen münden in dem berühmten Werk „Tod und Mädchen“. Diese Phase wird als ein Höhepunkt in Schieles künstlerischer Laufbahn angesehen.

Gegen Ende des Ersten Weltkriegs erreicht Schiele den Zenit seines Erfolges. Doch das Schicksal schlägt brutal zu. Er erkrankt an der Spanischen Grippe, die in Wien tausende Opfer fordert. In diesen schweren Tagen ist seine Schwester Gerti an seiner Seite. Sie setzt alles daran, ihn zu retten und durchlebt dabei Momente tiefster Verzweiflung. Diese dramatischen Ereignisse lassen vergangene Erinnerungen wach werden. Gerti denkt zurück an die Frauen, die ihren Bruder inspirierten und seine Kunst maßgeblich mitgestaltet haben. Trotz ihrer Bemühungen kann sie Schiele nicht retten. Sein Erbe jedoch, geprägt durch Leidenschaft, Liebe und Tragik, überdauert die Zeiten.

Fazit & Kritiken zum Film „Egon Schiele: Tod und Mädchen“

In der Welt des Biopics „Egon Schiele – Tod und Mädchen“ von Dieter Berger finden die Zuschauer eine lebendige Darstellung Wiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Film erzählt die Geschichte des expressionistischen Malers Egon Schiele, gespielt von Noah Saavedra, dessen Leben und Werk durch seine leidenschaftlichen Beziehungen zu Frauen geprägt sind. Saavedra verkörpert Schiele als einen Menschen voller Leidenschaft und Widersprüche, dessen künstlerischer Drang ihn in ständige Konflikte mit den Konventionen seiner Zeit stürzt. Diese Darstellung betont die Komplexität Schieles, ohne jedoch tiefer in die Entstehungsprozesse seiner Kunst einzudringen.

Bergers Film glänzt besonders durch seine Fähigkeit, die Atmosphäre der Wiener Moderne einzufangen. Er zeigt Schiele umgeben von einer Vielfalt interessanter Charaktere, von seiner Schwester Gerti bis hin zu exotischen Persönlichkeiten wie der Tänzerin Moa. Der Regisseur schafft es, das pulsierende künstlerische Leben der Stadt nachzuzeichnen und Schieles unkonventionellen Lebensstil hervorzuheben. Diese sorgfältige Inszenierung des historischen und kulturellen Hintergrunds bildet einen lebhaften Rahmen für Schieles persönliche und künstlerische Entwicklungen.

Jedoch bleibt der Film in seiner Auseinandersetzung mit Schieles Kunstwerk und dessen Entwicklung oberflächlich. Obwohl die Darstellung des Malers und seines Lebens durchaus fesselt, fehlt es an einer tiefergehenden Betrachtung seiner künstlerischen Prozesse und Entscheidungen. Der Zuschauer erhält nur flüchtige Einblicke in Schieles Werdegang und seine künstlerischen Überlegungen. Bergers Fokus liegt stattdessen auf den dramatischen Aspekten von Schieles Leben, was zwar unterhaltsam, aber für ein umfassendes Verständnis der Figur und ihrer Kunst unzureichend ist.

X